Fusariumbefall bei Getreide: Warum eine Ährenbehandlung unerlässlich ist
Fusariumbefall bei Getreide, insbesondere bei Weizen und Gerste, stellt ein ernstzunehmendes Problem für Landwirte dar. Die Pilzinfektion führt nicht nur zu einer verminderten Qualität und einem geringeren Ertrag der Ernte, sondern kann auch gesundheitsgefährdende Mykotoxine produzieren, die sich negativ auf Mensch und Tier auswirken können. Fusariumbefall entsteht durch Fusarium-Arten, die sich bei hoher Feuchtigkeit und hohen Temperaturen während der Blütezeit des Getreides besonders schnell ausbreiten können.
Die verschiedenen Fusarium-Arten, wie etwa Fusarium graminearum, Fusarium culmorum oder Fusarium avenaceum, können unterschiedliche Symptome und Schäden an den Getreidepflanzen verursachen. Dazu gehören beispielsweise Weißährigkeit / Taubährigkeit, sogenannte "Kümmerkörner" oder das Vorhandensein von Mykotoxinen in den Körnern. Da die Pilze auch im Boden überdauern können, ist es wichtig, entsprechende Maßnahmen zur Prävention und Bekämpfung von Fusariumbefall durchzuführen.
Eine effektive Methode zur Vermeidung von Fusariumbefall und der damit verbundenen Folgen ist die Ährenbehandlung (vor allem bei Weizen). Dabei handelt es sich um eine gezielte Anwendung von Pflanzenschutzmitteln während der Blütezeit des Getreides, um das Wachstum und die Ausbreitung der Pilze einzudämmen. Die Ährenbehandlung hat zum Ziel, die Ernteerträge und die Qualität des Getreides zu sichern, sowie die Bildung von Mykotoxinen zu reduzieren.
Eine erfolgreiche Ährenbehandlung erfordert allerdings ein fundiertes Wissen über die Ursachen und Symptome von Fusariumbefall sowie über die verschiedenen Pflanzenschutzmittel und ihre Anwendung. Dabei sollte auch auf umweltfreundliche und nachhaltige Lösungen geachtet werden, um langfristig die Gesundheit des Bodens und der Pflanzen zu erhalten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ährenbehandlung bei Fusariumbefall ein unerlässlicher Bestandteil der modernen Landwirtschaft ist, um die Qualität und den Ertrag der Getreideernte zu sichern und mögliche gesundheitliche Risiken für Mensch und Tier durch Mykotoxine zu minimieren. Durch fundiertes Wissen, den Einsatz geeigneter Pflanzenschutzmittel und die Beachtung von Nachhaltigkeitsaspekten kann eine erfolgreiche Ährenbehandlung gegen Fusariumbefall durchgeführt werden.
Ursachen, Symptome und Prävention von Ährenfusarium
Die Ursachen für Fusariumbefall bei Getreide sind vielfältig und umfassen sowohl klimatische als auch agronomische Faktoren. Hohe Luftfeuchtigkeit, warme Temperaturen und eine dichte Bestandsführung begünstigen die Ausbreitung der Fusarium-Pilze. Agronomische Faktoren wie der Anbau anfälliger Getreidesorten, unzureichende Fruchtfolge oder mangelnde Bodenbearbeitung können ebenfalls das Risiko für einen Befall erhöhen. Sprich uns an für eine genauere Einschätzung zu deiner individuellen Situation.
Die Symptome von Fusariumbefall können je nach Getreideart und betroffener Fusarium-Art variieren. Häufig sind jedoch eine weißliche Verfärbung der Ähren, das Austrocknen und Verkrüppeln der Körner sowie das sogenannte "Kümmerkorn" oder „Schmachtkorn“ zu beobachten. Bei stärkerem Befall können die befallenen Ähren auch absterben, was zu Ertragsverlusten führt. In den Körnern können zudem Mykotoxine, wie beispielsweise Deoxynivalenol (DON) oder Zearalenon (ZEA), gebildet werden, die gesundheitsschädlich für Mensch und Tier sind.
Um Fusariumbefall vorzubeugen und das Risiko für Infektionen zu minimieren, sind verschiedene präventive Maßnahmen empfehlenswert. Eine geeignete Fruchtfolge kann die Pilzbelastung im Boden reduzieren und das Infektionsrisiko verringern. Eine gezielte Saatgutbehandlung mit Fungiziden oder biologischen Wirkstoffen kann den Befall bereits im Keim ersticken. Zudem sollte auf den Anbau resistenter oder toleranter Getreidesorten geachtet werden, die weniger anfällig für Fusariumbefall sind.
Insgesamt sind die Prävention und Bekämpfung von Ährenfusarium essenziell, um die Qualität und den Ertrag der Getreideernte zu sichern. Durch die Beachtung von präventiven Maßnahmen wie Fruchtfolge, Saatgutbehandlung und dem Anbau resistenter Sorten können Landwirte das Risiko für Fusariumbefall effektiv reduzieren.
Bester Zeitpunkt und Strategie zur Ährenbehandlung
Der optimale Zeitpunkt für die Ährenbehandlung bei Fusariumbefall ist entscheidend, um eine effektive Bekämpfung der Pilzinfektion zu gewährleisten. Niederschläge während der Blütezeit des Getreides lassen das Infektionsrisiko stark ansteigen. Somit sollte die Witterung während dieser kritischen Phase möglichst genau beobachtet werden, um entscheiden zu können, ob eine Behandlung notwendig ist. Am wirksamsten ist die Ährenbehandlung (wenn sie notwendig ist) bei Weizen zum Beginn der Vollblüte (BBCH 65), während bei Gerste der optimale Zeitpunkt im Stadium der beginnenden Blüte (BBCH 61-65) liegt.
Es gibt verschiedene Strategien zur Bekämpfung von Fusariumbefall, die sowohl auf chemischen als auch auf biologischen Maßnahmen basieren. Bei der chemischen Bekämpfung kommen Fungizide zum Einsatz, die eine Wirksamkeit gegen Fusarium-Pilze aufweisen. Diese können entweder als Einzelmittel oder in Kombination mit anderen Wirkstoffen angewendet werden, um eine breite Wirkung gegen Fusarium und andere Krankheiten zu erzielen.
Biologische Bekämpfungsstrategien setzen auf den Einsatz von natürlichen Feinden der Fusarium-Pilze, wie beispielsweise antagonistische Mikroorganismen. Dazu zählen Trichoderma-Arten oder Bacillus subtilis, die das Wachstum der Pilze hemmen und so deren Ausbreitung eindämmen können. Biologische Bodenhilfsstoffe können ebenfalls zur Stärkung der Pflanzen und zur Verbesserung der Bodenstruktur beitragen, wodurch das Risiko für Fusariumbefall reduziert wird.
Eine Kombination aus chemischen und biologischen Maßnahmen kann in vielen Fällen die effektivste Strategie zur Bekämpfung von Fusariumbefall darstellen. Dabei sollte die Auswahl der eingesetzten Produkte auf den individuellen Bedürfnissen des jeweiligen Betriebs und der vorherrschenden Fusarium-Arten basieren.
Abschließend ist festzuhalten, dass der richtige Zeitpunkt und eine geeignete Strategie zur Ährenbehandlung entscheidend sind, um Fusariumbefall erfolgreich zu bekämpfen und die Qualität sowie den Ertrag der Ernte zu sichern. Durch die Kombination von chemischen und biologischen Maßnahmen können Landwirte eine nachhaltige und effektive Bekämpfung von Fusariumbefall erreichen.
Welche Pflanzenschutzmittel stehen für die Ährenbehandlung zur Verfügung?
Eine effektive Ährenbehandlung zur Bekämpfung von Fusariumbefall erfordert den gezielten Einsatz geeigneter Pflanzenschutzmittel. Eine breite Palette von Fungiziden ist verfügbar, die sowohl als Einzelwirkstoffe als auch in Kombinationen eingesetzt werden können. Die Auswahl des passenden Präparats hängt von Faktoren wie dem Auftreten spezifischer Fusarium-Arten, Resistenzsituation und Anwendungsauflagen ab.
Zu den gebräuchlichen Fungizid-Wirkstoffen zählen Prothioconazol, Tebuconazol und Metconazol. Prothioconazol ist in Produkten wie Abran, Curbatur, Proline und TOKYO enthalten, während Tebuconazol in Fezan, Folicur, Helocur und Tebucur zum Einsatz kommt. Metconazol ist ein weiterer Wirkstoff, der in Caramba zu finden ist. Diese Wirkstoffe gehören zur Gruppe der Azole und wirken durch Hemmung der Ergosterolbiosynthese, was das Wachstum der Pilzzellen stört.
Kombinationspräparate bieten die Möglichkeit, mehrere Wirkstoffe gleichzeitig anzuwenden, um eine breite Wirkung gegen verschiedene Krankheiten zu erzielen und das Risiko von Resistenzentwicklung zu reduzieren. Beispiele für solche Kombinationsmittel sind Univoq (Prothioconazol + Fenpicoxamid), Fandango und Toledo (beide Prothioconazol + Fluoxastrobin), Prosaro, SYMPARA und Skyway Xpro (alle Prothioconazol + Tebuconazol), Elatus Era (Prothioconazol + Benzovindiflupyr), Input Classic (Prothioconazol + Spiroxamine), Magnello (Tebuconazol + Difenoconazol), Pronto Plus (Tebuconazol + Spiroxamine) und Soleil (Tebuconazol + Bromuconazol).
Um eine effektive Bekämpfung zu gewährleisten und Resistenzbildungen zu vermeiden, ist es wichtig, die empfohlenen Aufwandmengen und Anwendungszeiträume der Fungizide einzuhalten. Kantor ist ein Additiv, das die Wirksamkeit von Pflanzenschutzmitteln verbessert, indem es die Wirkstoffaufnahme durch Wasserkonditionierung (pH-Pufferung, Kationenbindung), verbesserte Anhaftung, Benetzung und Durchdringung der Wirkstoffe optimiert. Insbesondere bei der Behandlung von Getreideähren, die eine schwierige Zielfläche darstellen und eine möglichst hohe Menge an Wirkstoffen benötigen, ist der Einsatz von Kantor von Vorteil. Durch seine verbesserte Anhaftung und Benetzung können die Wirkstoffe gezielt und effektiv auf der Ähre verteilt werden, um eine erfolgreiche Bekämpfung von Fusarium zu erreichen. Dies trägt nicht nur zur Absicherung der Qualität und des Ertrags der Getreideernte bei, sondern minimiert auch den Verlust von Wirkstoffen, was ökonomisch und ökologisch sinnvoll ist.
Boden und Klima: weitere Einflussfaktoren auf den Fusariumbefall
Neben den bereits erwähnten agronomischen Faktoren spielen auch Boden- und Klimabedingungen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und Ausbreitung von Fusariumbefall. Eine gründliche Kenntnis dieser Faktoren kann dazu beitragen, geeignete Präventions- und Bekämpfungsstrategien zu entwickeln und die Effektivität der Ährenbehandlung zu erhöhen.
Feuchtigkeit und Temperatur sind die wichtigsten klimatischen Faktoren, die das Wachstum von Fusarium-Pilzen beeinflussen. Warme und feuchte Bedingungen während der Blütezeit fördern die Infektion und Ausbreitung der Pilze. Der Boden-pH-Wert und der Humusgehalt sind weitere Einflussfaktoren, die die Anfälligkeit der Pflanzen für Fusariumbefall beeinflussen. Ein ausgewogener pH-Wert und ein hoher Humusgehalt fördern das Pflanzenwachstum und machen sie widerstandsfähiger gegen Pilzinfektionen. Eine gezielte Bodenbearbeitung, der Einsatz von Kalk zur pH-Wert-Regulierung und der Einsatz organischer Dünger können dazu beitragen, die Bodeneigenschaften zu verbessern.
Trillus ist ein biologischer Bodenhilfsstoff, der den Boden mit nützlichen Mikroorganismen (Pseudomonas fluorescens und Trichoderma harzianum) anreichert. Diese Mikroorganismen unterstützen das Wurzelwachstum, verbessern die Nährstoffeffizienz und erhöhen die Stresstoleranz der Pflanzen. Neben höheren Erträgen, die einen unmittelbaren Vorteil darstellen, verbessert Trillus das Bodenmikrobiom, wodurch langfristig der Boden positiv beeinflusst wird.
Zusammenfassend ist es wichtig, die Einflüsse von Boden- und Klimafaktoren auf den Fusariumbefall zu berücksichtigen und entsprechende Anpassungen in der Bewirtschaftung und Ährenbehandlung vorzunehmen. Durch die gezielte Optimierung der Boden- und Klimabedingungen können Landwirte das Risiko für Fusariumbefall reduzieren und die Qualität und den Ertrag ihrer Getreideernte verbessern.
Empfehlungen für eine erfolgreiche und nachhaltige Ährenbehandlung im Getreide
Um eine erfolgreiche und umweltfreundliche Bekämpfung von Fusariumbefall im Getreide zu erreichen, sollten Landwirte die folgenden "Best Practices" beachten:
- Anbau resistenter Sorten: Wähle Getreidesorten, die eine erhöhte Resistenz gegen Fusariumbefall aufweisen. Dies reduziert das Risiko einer Infektion und verringert die Notwendigkeit von Pflanzenschutzmitteln.
- Fruchtfolge: Eine abwechslungsreiche Fruchtfolge, bei der Getreidearten mit anderen Kulturen wie Hülsenfrüchten oder Ölsaaten abgewechselt werden, kann dazu beitragen, den Pilzdruck im Boden zu verringern und Fusariumbefall einzudämmen.
- Saatgutbehandlung: Behandle das Saatgut vor der Aussaat mit geeigneten Fungiziden oder biologischen Pflanzenschutzmitteln, um die Keimung und das frühe Wachstum der Pflanzen vor Fusariumbefall zu schützen.
- Professionelle Beratung: Pflanzenschutzexperten und moderne Prognosesysteme können helfen das individuelle Fusariumrisiko zu bestimmen und eine angepasste Ährenbehandlungsstrategie zu entwickeln.
- Nachhaltige Ährenbehandlung: Beuge Resistenzen im chemischen Pflanzenschutz durch Wirkstoffwechsel und Kantor-Zusatz vor.
Diese Empfehlungen können helfen den Fusariumbefall wirksam zu bekämpfen und gleichzeitig eine nachhaltige und umweltverträgliche Bewirtschaftung gewährleisten. Durch die konsequente Umsetzung dieser Maßnahmen lässt sich die Qualität und der Ertrag der Getreideernte sichern und die Gefahr gesundheitsgefährdender Mykotoxine reduzieren.
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Häufig gestellte Fragen
Die Ährenbehandlung gegen Fusarium sollte während der Blütezeit des Getreides erfolgen, da dies der Zeitpunkt ist, an dem die Pflanzen am anfälligsten für eine Infektion sind. Bei Weizen liegt dies etwa zwischen den Entwicklungsstadien BBCH 61 und BBCH 65.
Fusarium kann mit Fungiziden behandelt werden, die speziell zur Bekämpfung von Fusarium-Pilzen zugelassen sind. Eine maximale Wirkung kann durch den Kantor-Zusatz abgesichert werden. Darüber hinaus ist es wichtig, präventive Maßnahmen wie Fruchtfolge, Bodenbearbeitung und den Anbau resistenter Sorten zu ergreifen, um das Risiko einer Infektion zu minimieren.
Fusarium zeigt sich durch veränderte Ährenfärbung (Weißährigkeit), verkümmerte Körner und durch das Auftreten von Pilzsporen auf den Pflanzenteilen. Das typische Symptom ist das lachsfarbene Myzel auf der Ähre.
Fusarium-Pilze verursachen Ertragseinbußen, Qualitätsverluste und die Produktion von Mykotoxinen, die gesundheitsschädlich für Mensch und Tier sein können.
Die Abschlussbehandlung bei Weizen sollte etwa im Entwicklungsstadium BBCH 65 durchgeführt werden. Diese Behandlung dient dazu, die Blätter und Ähren zu schützen und die Pflanzen vor Krankheiten und insbesondere Fusarium zu schützen.
Die Ährenbehandlung bei Gerste sollte während der Blütezeit erfolgen, in der Regel zwischen den Entwicklungsstadien BBCH 61 und BBCH 65, um eine effektive Bekämpfung von Fusarium und anderen Krankheitserregern zu gewährleisten.