Feuchter Herbst und Winter erhöhen Septoria-Risiko

Der vergangene Herbst und Winter zeigten sich von einer besonders feuchten Seite, mit ergiebigen Niederschlägen und milden Temperaturen, die ideale Bedingungen für die Vermehrung von Septoria tritici schufen. Diese Wetterbedingungen ermöglichen eine frühe und starke Ausbreitung im Frühjahr.

Die warmen Frühjahrsmonate Februar und März, unterbrochen von weiteren Niederschlägen, haben dazu beigetragen, dass das Inokulum-Potenzial – die Menge an vorhandenen Pilzsporen – bereits im Winter sehr hoch war und sich mit dem Austrieb der neuen Blätter im Frühjahr weiter vermehrt hat. Solche Bedingungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Epidemie unter den Weizenpflanzen, was wiederum die Aufmerksamkeit der Landwirte gegenüber dieser Weizenkrankheit lenken sollte.

Septoria tritici und sein Lebenszyklus

Septoria tritici ist der Auslöser der Septoria-Blattdürre in Weizen. Dieser Pilz ist besonders gefährlich, weil er sich unter den passenden Wetterbedingungen sehr schnell entwickeln und ausbreiten kann. Der Pilz überwintert in infizierten Weizenstoppeln und anderen pflanzlichen Rückständen, von wo aus er im Frühjahr neue Pflanzen infizieren kann. Ebenso können Weizenpflanzen bereits im Herbst infiziert werden. Der Befall zeigt sich dann im Frühjahr auf den ältesten Blättern.

Der Vermehrungszyklus von Septoria tritici ist eng mit Feuchtigkeitsperioden verbunden, da für die Infektion und die Sporenfreisetzung Blattfeuchte erforderlich ist. Während warmer und feuchter Frühlings- und Frühsommermonate kann der Pilz mehrere Generationen durchlaufen und so den gesamten Bestand befallen.

Eine Fungizid-Behandlung wird nach dem integrierten Pflanzenschutz (IPS) empfohlen, wenn die Schadschwelle überschritten wird. Dabei wird der Befall anhand der Befallshäufigkeit (BHB) und dem aktuellem Entwicklungsstadium der Kultur festgemacht. Auserdem ist ein Infektionsereignis notwendig (= ca. 36 Stunden Blattnässe). Zum Beispiel kann eine notwendige Erstbehandlung so definiert werden:

  • Wenn das zweitoberste Blatt (F-2) geschoben wird (ca. BBCH 32) ist eine Fungizid-Behandlung notwendig bei einer BHB > 50% auf F-6 und ca. 36 Stunden Blattnässe.
  • Folgenbehandlungen sind nach Ablauf der protektiven Leistung der Fungizide und einem neuen Infektionsereignis notwendig.

Effektive Bekämpfungsmöglichkeiten gegen Septoria tritici

Zur Bekämpfung von Septoria tritici stehen verschiedene Fungizide mit unterschiedlichen Wirkungsmechanismen zur Verfügung. Eine effiziente Kontrolle kann durch eine gut überlegte Auswahl und optimierte Anwendung der Wirkstoffe gewährleistet werden.

  • Azole sind ein zentraler Bestandteil in der Strategie gegen Septoria, da sie durch Hemmung der Ergosterolproduktion in Pilzzellen deren Wachstum unterbinden. Diese Klasse von Fungiziden bietet vorbeugende und heilende Wirkung und ist besonders effektiv in den frühen Phasen des Infektionszyklus. Die Integration des Additivs Kantor kann die Wirksamkeit der Azole weiter steigern, indem es die Haftung und Penetration des Wirkstoffes auf der Pflanzenoberfläche verbessert, was besonders unter wechselhaften Wetterbedingungen von Vorteil ist. Zu den Azolen zählen:
    • Prothioconazol (z.B. in Curbatur, Proline, Traciafin)
    • Tebuconazol (z.B. mit Prothioconazol in Prosaro, Sympara)
    • Mefentrifluconazole (z.B. in Balaya, Revystar)
  • Obwohl Strobilurine einst eine wichtige Rolle in der Bekämpfung von Pilzkrankheiten spielten, sind sie gegen Septoria tritici aufgrund von Resistenzentwicklungen mittlerweile weitgehend unwirksam. Dennoch werden sie in Kombinationspräparaten für die Bekämpfung anderer Krankheiten genutzt, wo sie die Energieproduktion in Pilzzellen blockieren. In solchen Kombinationspräparaten kann Kantor die Effektivität von Strobilurinen verbessern, indem es die Formulierung stabilisiert und eine gleichmäßige Verteilung auf der Blattoberfläche fördert. Zu den Strobilurinen gehören unter anderem diese Wirkstoffe:
    • Azoxystrobin (z.B. in Amistar Gold)
    • Pyraclostrobin (z.B. in Priaxor)
    • Trifloxystrobin (z.B. in Delaro Forte
    • Carboxamide sind besonders wirksam in der späten Bekämpfung von Septoria, da sie die Zellteilung der Pilze hemmen. Sie sind bekannt für ihre robuste Wirkung gegen Krankheiten, die gegen andere Fungizide resistent sind. Die Kombination mit Kantor kann die Effektivität von Carboxamiden erhöhen, da der Additiv-Zusatz hilft, die Anhaftung der Spritztropfen zu optimieren. Außerdem werden die Benetzung der Blätter und die Aufnahme des Wirkstoffs durch die Pflanze verbessert. Beispiele für Carboxamide sind:
      • Benzovindiflupyr (z.B. in Elatus Era)
      • Bixafen (z.B. in Ascra Xpro und weitere „Xpro-Produkte“)
      • Fluxapyroxad (z.B. in Alonty, Priaxor, Revytrex)
    • Picolinamide zeichnen sich durch ihre neue Wirkungsweise und hohe Wirksamkeit aus. Picolinamide sind besonders effektiv in der Bekämpfung von Septoria tritici und ähnlichen pilzlichen Pathogenen. Der Einsatz von Picolinamiden in Kombination mit anderen Fungiziden kann die Resistenzbildung minimieren und die Kontrolle der Krankheit über die Saison hinweg verbessern. Die Einbindung des Additivs Kantor kann zudem die Leistung der Picolinamide optimieren, indem es die Anhaftung und Penetration des Wirkstoffes auf der Blattoberfläche verbessert. Beispiele sind:
      • Fenpicoxamid (z.B. in Univoq)
    • Kontaktwirkstoffe bieten eine zusätzliche Verteidigungslinie, indem sie Pilzsporen auf der Blattoberfläche abtöten, bevor diese eindringen können. Sie sind besonders effektiv bei der sofortigen Eindämmung der Sporenverbreitung unter feuchten Bedingungen. Kantor unterstützt die Kontaktwirkstoffe, indem es die Anhaftung und Benetzung der Wirkstoffe verbessert, was eine umfassendere Abdeckung und längere Wirkdauer ermöglicht. Kontaktwirkstoffe gegen Septoria tritici sind zum Beispiel:
      • Folpet (z.B. in Folpan, Amistar Max)

    Empfehlungen für die Behandlungsstrategie 2024

    Das Jahr 2024 könnte eine Herausforderung für den Weizenanbau werden, wenn es um die Bekämpfung von Septoria tritici geht. Eine effektive Behandlungsstrategie ist entscheidend, um die Gesundheit der Pflanzen zu gewährleisten und Ertragsverluste zu minimieren. Hier sind konkrete Empfehlungen, wie du deine Weizenfelder schützen kannst:

    • Frühzeitige Erkennung und Behandlung: Beginne mit regelmäßigen Feldkontrollen schon früh im Jahr. Die erste Fungizidbehandlung sollte erwogen werden, sobald bevorstehende feuchte Bedingungen eine Epidemie wahrscheinlich machen. Auch die Nutzung von Monitoringdiensten und Prognosemodellen kann hier hilfreich sein. Die Phase ab dem das zweitoberste Blatt (F-2) geschoben wird ist entscheidend: Wenn die Befallshäufigkeit (BHB) auf den unteren Blättern (F-6) über 50% liegt, kombiniert mit etwa 36 Stunden Blattnässe, ist eine Behandlung dringend notwendig.
    • Strategischer Einsatz von Fungiziden: Nutze ein breites Spektrum von Fungiziden, um Resistenzbildung zu vermeiden und die Wirksamkeit der Behandlung zu maximieren. Azole wie Prothioconazol und Tebuconazol bieten in Kombination mit anderen Wirkstoffen wie Carboxamiden oder Picolinamiden eine robuste Verteidigungslinie insbesondere bei sofortigem Handlungsbedarf. Der Einsatz von Kontaktwirkstoffen wie Folpet kann ebenfalls nützlich sein, da mit diesen die Dauerwirkung noch verbessert werden kann.
    • Integration des Additivs Kantor: Kantor kann die Effektivität der Fungizide signifikant steigern, indem es die Anhaftung, Benetzung und Penetration der Wirkstoffe verbessert. Dies ist besonders nützlich, um die Effizienz in kurzen Spritzfenstern zu maximieren und auch unter weniger idealen Bedingungen einen wirksamen Schutz zu gewährleisten. Die Integration von Kantor in die Spritzlösung sollte als integraler Bestandteil deiner Pflanzenschutzstrategie betrachtet werden.
    • Anpassung an Wetterbedingungen und Monitoring: Achte auf die Wettervorhersage und passe deine Spritzpläne entsprechend an. Regelmäßige Bewertungen der Feldbedingungen und des Infektionsdrucks sind entscheidend, um bei neuen Infektionsereignissen rechtzeitig reagieren zu können. Folgebehandlungen sollten nach Ablauf der Schutzwirkung der Fungizide und bei erneuten Infektionsereignissen durchgeführt werden.

    Mit diesen Empfehlungen bist du gut gerüstet, um deine Weizenfelder erfolgreich gegen Septoria tritici zu schützen und Ernteverluste zu minimieren. Solltest du weitere Fragen zur Fungizidbehandlung haben, stehen wir dir jederzeit zur Verfügung. Viel Erfolg in der bevorstehenden Anbausaison!

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    Häufig gestellte Fragen

    Um Septoria tritici effektiv zu bekämpfen, ist ein integrierter Ansatz erforderlich, der die frühzeitige Erkennung der Krankheit, die bedarfsorientierte Anwendung geeigneter Fungizide und die Berücksichtigung der Wetterbedingungen umfasst. Beginnen Sie mit regelmäßigen Feldkontrollen und reagieren Sie schnell mit einer Fungizidbehandlung, sobald die ersten Symptome sichtbar sind und bevorstehende feuchte Bedingungen eine Infektion und Ausbreitung wahrscheinlich machen. Orientieren Sie sich an Schadschwellen und Prognosemodellen um potenzielle Ernteverluste abschätzen zu können.

    Septoria tritici äußert sich zunächst durch kleine, wassergetränkte Flecken auf den Blättern des Weizens, die später zu größeren, braunen Flecken heranwachsen. Diese Flecken enthalten oft kleine, schwarze Pycnidien (Pilzfruchtkörper), die mit einer Lupe sichtbar sind. Die Krankheit tritt häufig auf den unteren Blättern auf und breitet sich bei feuchtem Wetter nach oben aus.

    Die Wahl des Fungizids hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich des Stadiums der Krankheit und der Resistenzsituation. Azole wie Prothioconazol und Tebuconazol sind effektiv in den frühen Stadien, während Carboxamide wie Benzovindiflupyr und Bixafen in späteren Stadien verwendet werden sollten. Kontaktwirkstoffe wie Folpet können als Teil einer Resistenzmanagementstrategie eingesetzt werden. Die neue Klasse der Picolinamide (z.B. Fenpicoxamid in Univoq) zeigen eine sehr hohe Wirksamkeit gegen Septoria tritici und können insbesondere bei zunehmenden Resistenzen eine wertvolle Hilfe sein.

    Fungizide sollten idealerweise kurz vor oder nach einem Infektionsereignisangewendet werden um eine Epidemie zu verhindern. Als Orientierung dienen Schadschwellen, zum Beispiel wenn das zweitoberste Blatt (F-2) geschoben wird und eine Befallshäufigkeit von über 50% auf den unteren Blättern (F-6) kombiniert mit etwa 36 Stunden Blattnässe festgestellt wird. Folgebehandlungen sollten nach Ablauf der protektiven Wirkung der Fungizide und bei neuen Infektionsereignissen erfolgen.

    Die Effektivität von Fungiziden kann durch die Verwendung von Additiven wie Kantor verbessert werden, die die Anhaftung, Benetzung und Penetration der Wirkstoffe auf der Pflanzenoberfläche erhöhen. Außerdem ist es wichtig, die Anwendungstechnik zu optimieren, indem man die richtige Dosierung, die passenden Düsen und den geeigneten Zeitpunkt wählt. Eine Mischung verschiedener Wirkstoffklassen kann ebenfalls die Gesamtwirksamkeit erhöhen und Resistenzentwicklungen vermeiden.